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Liebe Mitchristen in der Pfarreiengemeinschaft St. Martin im östlichen Grabfeld,

seit dem 1. November bin ich nun schon bei Ihnen und habe viele engagierte und sympathische Menschen kennengelernt.

Als ich im Winter zur Aushilfe bei Ihnen war, wusste ich noch nicht, dass ich einmal Leiter der Pfarreiengemeinschaft werden sollte. Kurz vor seinem Weggang hat mir Pfarrer Florian Lehnert die Stelle schmackhaft gemacht. Er war bei vielen Menschen beliebt und geschätzt. Ich kann auf gute Strukturen aufbauen, mit denen er und das Team der Hauptamtlichen die Pfarreiengemeinschaft geleitet haben. Dafür bin ich ihm dankbar und wünsche ihm alles Gute für seinen weiteren Lebensweg.

Ich werde nichts ändern müssen, da ich die aktuellen Regelungen für sinnvoll halte, um die Zukunft zu gestalten. Im Oktober 2020 wird der pastorale Großraum errichtet, d. h. unsere Pfarreiengemeinschaft wird mit benachbarten Pfarreiengemeinschaften zusammengeführt und von einem dementsprechend großen Team aus Seelsorgerinnen und Seelsorgern betreut. Bis dahin bin ich als Pfarradministrator der Leiter unserer Pfarreiengemeinschaft. Viele von Ihnen werden schon wissen, dass der pastorale Großraum kommt. Ich bin überzeugt, dass es nicht mehr entscheidend ist, in welchem Ort ein Priester wohnt. Entscheidend ist, dass es insgesamt genug Frauen und Männer gibt, die die Seelsorge für die Orte übernehmen. Damit dies auch in Zukunft möglichst ausgeglichen geschehen kann, wurden hier vor Ort ja bereits gute Strukturen geschaffen.

Ich werde folgendes beibehalten:

Die Beerdigungsregelung wird beibehalten. Ich halte sie für sinnvoll und habe in meiner vorherigen Stelle Karlstadt mit mehreren Gemeinden mit dieser Regelung gute Erfahrungen gemacht. Wie bisher ist am Tag der Beerdigung um 14.30 Uhr in der jeweiligen Kirche ein Trauergottesdienst (Wortgottesdienst ohne Kommunionspendung). Im Anschluss daran ist die Beisetzung auf dem jeweiligen Friedhof. Der Trauergottesdienst und die Beisetzung werden im Trauergespräch durch eine Seelsorgerin bzw. einen Seelsorger unseres Teams mit den Angehörigen besprochen, damit die Verstorbenen in guter Weise persönlich gewürdigt werden. Das Requiem, also die Eucharistiefeier für die Verstorbenen, findet in einer der nächsten Werktagsmessen statt.

Die Gottesdienstordnung mit dem hiesigen Rotationssystem bleibt unverändert.

Das Rotationsprinzip kann trotzdem wie bisher abweichen bei Patrozinium, Hochfesten wie Weihnachten, Ostern, Pfingsten, sonstigen Feiertagen, Sternwallfahrt u.ä. Das Rotationsprinzip garantiert eine regelmäßige Feier der Eucharistie innerhalb der Pfarreiengemeinschaft.

Wenn örtliche Feste, wie Einweihung von öffentlichen Gebäuden, Segnung von Fahrzeugen, örtliche Gedenkfeiern von Vereinen u.ä. gewünscht sind, leiten sie die Termine bitte rechtzeitig (mind. drei Monate vor dem Termin) ans Pfarrbüro weiter, damit diese Feiern in die Gottesdienstordnung aufgenommen und geplant werden können.

Ich bitte Sie, die Gottesdienste auch außerhalb Ihres Wohnortes zu besuchen und Fahrgemeinschaften zu bilden mit denen, die nicht mehr Auto fahren. Ebenfalls bleiben die wertvollen Wortgottesfeiern bestehen. Sie werden mit viel Engagement und Kreativität vorbereitet und sind eigenständige Gottesdienste. Sie werden weiterhin ohne Kommunionspendung gefeiert.

Der Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltungen bleiben selbstverständlich bestehen. Vielen Dank für jedes Engagement!

Sie werden merken, dass es auch sonst keine Neuerungen geben wird, an die man sich erst wieder mühselig gewöhnen muss. Es ist schon Umstellung genug, sich an einen neuen Seelsorger zu gewöhnen. Deshalb möchte ich hier auch etwas über mich schreiben.

Zu meiner Person

Ich wurde 1976 in Werneck geboren. Dort bin ich aufgewachsen mit meinen Eltern, drei Geschwistern und einem Hund. Ich war Ministrant, Pfadfinder und in der DLRG aktiv. Nach dem Abitur in Schweinfurt und dem Zivildienst in Gerolzhofen habe ich an der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg die Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht und bis 2005 in diesem Beruf gearbeitet. Gerade die Pflege sterbenskranker Menschen hat mich geprägt und dazu beigetragen, Seelsorger zu werden. Ich habe daher in Würzburg Theologie studiert mit Hospitation in der Klinik- und in der Gefängnisseelsorge. Nach dem Studium war ich zwei Jahre in der Pfarreiengemeinschaft Ochsenfurt, wurde 2011 zum Diakon und 2012 zum Priester geweiht.

Meine erste Kaplanstelle war für ein Jahr in Hammelburg. Von 2013 bis 2018 war ich als Kaplan bzw. Pfarrvikar in der Pfarreiengemeinschaft Karlstadt tätig und betreute vorwiegend die beiden Dörfer Gambach und Stadelhofen. Im vergangenen Jahr wurde mir eine Sabbatzeit gewährt, während der ich unter anderem in einer Kindertagesstätte gearbeitet habe.

Ich habe mit den Jahren immer mehr begriffen, dass es nicht nur um den Pfarrer gehen kann, dass Priester keine besseren Menschen sind oder näher an Gott sind, nur weil sie geweiht wurden. Eine Überhöhung der Priester, ob durch sich selbst oder durch die Gemeinde, halte ich für unzeitgemäß. PastoralreferentInnen, GemeindereferentInnen und Diakone sind ebenfalls Seelsorger, nicht nur die Priester.

Ich bin zwar der Leiter dieser Pfarreiengemeinschaft, habe aber den Titel „Pfarrer“ nicht. Wenn Sie mich trotzdem aus Gewohnheit mit „Herr Pfarrer“ anreden möchten, dürfen Sie das freilich tun. Lieber ist mir aber ein schlichtes „Herr Herzog“.

Ihre Pfarreiengemeinschaft ist die erste, die ich selbst leite. Ich bitte Sie um Ihre Unterstützung. Mit Ihrem Engagement helfen Sie aber nicht nur mir, sondern gestalten auch das kirchliche Leben für Ihre Freunde und Nachbarn. Was für eine wichtiger Dienst gemäß der biblischen Worte aus dem 1. Timotheusbrief: „Die guten Werke mancher Leute liegen offen zutage, und wenn sie noch nicht offenkundig sind, können sie doch nicht verborgen bleiben.“ (1 Tim 5,25)

Nun möge uns Gott hier im östlichen Grabfeld weiterhin begleiten und das Seine dazu legen bei allem, was wir tun.

Froher Gruß

Ihr Florian Herzog

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